Mittwoch, 15. August 2007

Mercedes-Benz GL 420 CDI

Mercedes-Benz GL 420 CDI - Wie weit diese Entwicklung mittlerweile gediehen ist, macht auf der Rennstrecke der Audi R10 deutlich, der mit einem V12-TDI die 24 Stunden von Le Mans gewann. Und auf der Straße wie im Gelände der neue Vier-Liter-CDI, den Mercedes auch im Super-SUV GL verbaut. Wer im GL 420 CDI den Startknopf drückt, der merkt erst einmal - fast gar nichts. Das soll ein Diesel sein? Kein Nageln, kein Vibrieren. Nur wer auf den Drehzahlmesser schaut und seine Ohren nach dem leisen Grummeln unter der Motorhaube spitzt, bekommt überhaupt mit, dass sich was verändert hat.

225 kW/306 PS holt Mercedes aus den 3996 cm³ der acht Zylinder - und ein gigantisches Drehmoment von 700 Nm bei 2200 U/min. Und das, räumen die Mercedes-Ingenieure bei einem ersten Ausflug ein, ist schon künstlich eingebremst. Mehr würde der Antriebsstrang auf Dauer nicht verkraften.

Aber auch die 700 Nm reichen problemlos, um dem leer schon 2,5 Tonnen schweren Dickschiff zu exzellenten Fahrwerten zu verhelfen. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der GL 420 CDI in nur 7,6 Sekunden - VW etwa braucht im Touareg dafür zwei Diesel-Zylinder und 7 PS mehr. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h.

Die siebenstufige Automatik passt bestens zu diesem bulligen Motor. Ob sanftes Anfahren im Stadtverkehr, Kickdown beim Überholen auf der Landstraße oder gefühlvolles Schuckeln über Offroad-Pisten - die Abstimmung ist perfekt. Und wer selbst bestimmen will, wann der Motor wie zu drehen hat, für den funktioniert die manuelle Wahl der Fahrstufe nahezu verzögerungsfrei über die Tasten am Lenkrad.

Der in den USA gebaute GL ist vor allem für den dortigen Markt entwickelt worden - rund zwei Drittel der Produktion sollen gar nicht erst verschifft werden. Bereits in den ersten beiden Monaten sind in den Staaten rund 5000 Stück verkauft worden. Wenn der GL ab dem 2. September dann auch bei den europäischen Händlern steht, wird er sich allerdings in einigen nicht ganz unwesentlichen Punkten von der US-Version ( Fahrbericht) unterscheiden.

Dafür ist das Offroad-Paket, für das man beim "kleinen" Bruder ML noch extra zahlen muss, beim GL serienmäßig. Und macht ihn zum luxuriösen Geländegänger, der auch vor schwierigen Aufgaben nicht kneift. Im Paket enthalten sind Sperren (bis 100%) für Mitteldifferential und die verstärkte Hinterachse sowie die Geländeuntersetzung (2,93:1).

Ohnehin schon an Bord: Allradantrieb, Offroad-ABS, die Bergabfahrhilfe DSR, das adaptive Dämpfungs-System ADS und eine Luftfederung, die auch für eine verstellbare Bodenfreiheit zwischen 19,7 und maximal 30,7 Zentimeter sorgt. Gut nicht nur in grobem Gelände, sondern auch, wenn der GL mal baden geht: 60 Zentimeter Wattiefe gibt Mercedes an - und ein Trail mit zahlreichen Flußquerungen belegt diese Angabe spritzig.

Die meisten GL-Käufer werden mit ihrem Luxusliner ohnehin so gut wie nie ins Gelände stechen - und eher seine Fähigkeiten auf Asphalt schätzen. Die 3,5 Tonnen Anhängerlast (samt ESP-Anhängerstabilisierung) etwa machen ihn zum idealen Auto für Pferde- und Bootsbesitzer. Mehr als fünf Meter Länge und ein Radstand von über drei Metern geben seinen Passagieren samt Gepäck Platz satt - und machen ihn zum heimlichen S-Klasse-Kombi.

Innen herrscht der Luxus pur - was man bei einem Grundpreis von 79.460 Euro auch erwarten darf. Und nicht heißt, dass man doch schon wunschlos glücklich wäre. Nach Art des Hauses gehört zum üppigen Grundpreis eine ebenso üppige Liste mit orderbarer Zusatzausstattung. Das Chrompaket zum Beispiel kostet 1276 Euro plus. Sinnvolle weitere Extras unter anderem: Tempomat mit Abstandsregler (1798 Euro), Keyless-Go (1183 Euro), abblendbare Spiegel (348 Euro), Parktronic (789 Euro), Command-System (2564 Euro) und Pre-Save (389 Euro).

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