Mittwoch, 25. Juli 2007

Kia Magentis 2.0 CRDi

Kia Magentis 2.0 CRDi - Das komplett überarbeitete Mittelklasse-Flaggschiff der koreanischen Hyundai-Tochter wird zwar nach wie vor in Südostasien, im Kia-Werk Hwasung 3, gebaut. Entwickelt wurde er jedoch von Teams vor allem auch in Deutschland und den USA. Und für den europäischen Markt haben die Ingenieure aus dem hessischen Kia-Entwicklungszentrum noch einmal besonders Hand angelegt, was Fahrwerk und Innenraum angeht.

Ob sich das beim ersten Probesitzen fortsetzt, bleibt die Frage. So sehr Kia außen in der europäischen Mittelklasse angekommen ist - innen bleibt noch einiges zu tun. Positiv ganz sicher das Platzangebot. Der 4,74 Meter lange Magentis ist außen leicht gewachsen - und damit auch innen. Das macht sich weniger bei den Gesamtabmessungen bemerkbar: Der Längenzuwachs beträgt gerade mal 0,5 cm, das Plus in der Breite 1,5 cm. Aber in der Höhe gibt es 7 cm mehr - was der Kopffreiheit zugute kommt. Und der um zwei Zentimeter verlängerte Radstand sorgt für etwas mehr Bewegungsfreiheit vor allem auf den hinteren Plätzen. Und auch der Kofferraum ist etwas gewachsen.

Wie bei Autos aus Korea leider üblich, wirkt auch im Magentis das Radio nachträglich reingepfropft. Kein Wunder - genau das ist es auch. Aus technischen Gründen wird es erst eingebaut, wenn das Fahrzeug auf europäischem Boden steht. Dafür bietet das Soundsystem CD, MP3 und sogar ein iPod-Interface - und einen Klang, der sich durchaus hören lassen kann.

Wenig überzeugend sind auch die Vordersitze: Viel zu weich und mit nur wenig Seitenhalt. Das hat auch Kia Deutschland erkannt. In den Testwagen seien Sitze aus der Vorserienproduktion, räumt Leshel ein. Allerdings werden sich auch die Käufer der ersten Magentis hierzulande mit diesen Sitzen begnügen müssen - zumindest ein paar Monate. Dann, so verspricht Leshel, wechselt Kia die weichen Sofas gegen straffere Möbel mit mehr Seitenhalt aus: "Wir haben gelernt."

Damit ist die Liste mit den gröbsten Minuspunkten am neuen Magentis allerdings auch schon so ziemlich abgearbeitet. Innen finden sich erfreulich viele und sinnvolle Ablagen - bis hin zu einem klappbaren Taschenhaken im Fußraum des Beifahrers. Die Motoren - zwei Benziner und erstmals ein Diesel - machen einen durchaus guten ersten Eindruck.

Nach oben heraus allerdings ist der Diesel alles - nur kein Sprinter. Die 201 km/h Spitzengeschwindigkeit erreicht er nur mit langem Anlauf. Aber abseits der linken Autobahnspur geht der Diesel absolut in Ordnung. Und wer mehr Wert auf Speed denn auf Sparsamkeit legt, sollte sich ohnehin besser gleich den V6-Magentis mit seinen 220 km/h Spitze ansehen.

Das Fahrwerk des Magentis, ist der Mittelklasse angemessen: Ausreichend straff, ohne aber gleich zu sportlich zu werden. Dabei jedoch bequem genug abgefedert, um auch mit etwas raueren Straßenoberflächen fertig zu werden, ohne gleich jeden Kiesel an die Bandscheiben der Passagiere durchzumelden.

Ab 21.300 Euro ist das Basismodell Magentis 2.0 EX zu haben. Mit einer durchaus schon beachtlichen Ausstattung. So gehören allein sechs Airbags rund um die Insassen ab Werk dazu. Oder aktive Kopfstützen. Oder Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn und hinten und beheizbare Außenspiegel. Der 2.0-Diesel kostet in der Basisversion 22.990 Euro, der V6 ist mit 27.470 Euro der teuerste Magentis. Dass der sich vor allem über den Preis verkaufen wird, das weiß man auch bei Kia.

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