Freitag, 6. Juli 2007

Alfa Romeo Spider 3.2 V6 Q4

Alfa Romeo Spider 3.2 V6 Q4 - 40 Jahre und fünf Generationen später hat der Spider seine eigene Reifeprüfung längst hinter sich. Er ist größer, stärker und praktischer geworden. Zwei Ausstattungslinien (Spider und Exclusive) sowie zwei Motoren (2.2-Liter Vierzylinder mit 185 PS und 3.2-Liter V6 mit 260 PS) stehen zur Wahl. Außerdem hat Alfa einen 2.4-Liter Dieselmotor mit 200 PS und satten 400 Newtonmetern Drehmoment angekündigt.

Es fällt in der Tat ausgesprochen schwer, dieses Auto nicht schön zu finden. Die neue Alfa-Front mit der gepfeilten Haube und den sechs Hauptscheinwerfern steht dem Spider deutlich besser als das etwas unbeholfene Knopfaugen-Gesicht des Vorgängers. Auch das breite Heck mit den schlitzförmigen Rückleuchten wirkt dynamischer. Der Italiener scheint sich sprungbereit auf den Asphalt zu ducken.

Dafür muss man bei der Alltagstauglichkeit in allen Versionen wenig Abstriche machen. Im ganzen Innenraum sind zahlreiche – wenn auch ziemlich kleine – Ablagen verteilt, das Handschuhfach ist für einen Roadster recht ordentlich. Besonders praktisch sind die beiden abschließbaren Staufächer hinter den Sitzen. Darüber ist bis zum Windschott noch genügend Platz für Jacken, leichtes Gepäck oder ein Golfbag. Und der neue Spider hat einen richtigen Kofferraum – 100 Liter größer als beim Vorgänger. 253 Liter stehen zur Verfügung, drei Liter mehr als beispielsweise im Audi TT Roadster.

Außerdem lässt sich das Alfa-Verdeck nur im Stand bedienen. Bei einem plötzlichen Regenschauer beginnt da die hektische Suche nach der nächsten Haltemöglichkeit. Im Audi kann man bis zu einer Geschwindigkeit von 50 Km/h dem Platzregen ein Schnippchen schlagen. Aber: Während das elektrische Verdeck für den TT Aufpreis kostet, ist es beim Spider schon im Basismodell serienmäßig an Bord.

Auch bei den Motoren haben Spider und TT etwas gemeinsam: Beide bauen auf einen Vierzylinder und einen V6 mit Allradantrieb. Mit dem 185 PS starken 2.2 JTS 16V ist der Spider schon ausreichend motorisiert, um eine Menge Fahrspaß zu haben. Allerdings muss man ihm hohe Drehzahlen gönnen, damit sich die 230 Newtonmeter auch entfalten können. Leider plant Alfa bislang nicht, das "Q2"-System im Spider anzubieten, ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse.

Die manuelle Sechsgangschaltung überzeugt mit präzisen und kurzen Schaltwegen. Durch die lange Übersetzung der einzelnen Gänge lässt sich der V6 sehr schaltfaul fahren. Was der Spider gar nicht mag, ist eine schleifende Kupplung. Den nachlässigen Umgang mit dem Pedal bekommt die Nase des Fahrers schnell zu spüren.

Nicht billig, aber gut bestückt

Das Fahrverhalten des neuen Allrad-Alfa ist trotz des hohen Gewichts (mehr als 1,7 Tonnen) souverän. Auch in schnellen Kurven lässt er sich kaum aus der Ruhe bringen. Allerdings geht es im Italiener nicht ganz so agil zur Sache wie im TT Roadster und nicht so leichtfüßig wie im Mazda MX-5.

Der Vorgänger des neuen Spider verkaufte sich zusammen mit der Coupé-Version von 1995 bis 2005 knapp 82.800 mal. Beim neuen Spider hat sich Alfa in Deutschland für 2007 erst einmal 1.500 Verkäufe vorgenommen – angesichts des attraktiven Gesamteindrucks dürften die Italiener diese Zahlen locker erreichen.

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