Montag, 6. August 2007

Peugeot 1007 1.4 75 Filou

Peugeot 1007 1.4 75 Filou - Allen voran das Konzept der großen elektrischen Schiebetüren links und rechts. Auf Knopfdruck gleiten Sie - Sesam, öffne dich - an den Wagenseiten nach hinten und öffnen einen mit 92 Zentimeter Breite geradezu fürstlichen Einstieg. Weil sie das so eng an der Karosserie tun, dass der Wagen mit geöffneten Türen nur einen Zentimeter links und rechts breiter und keinen Zentimeter länger ist als geschlossen, gibt es derzeit kaum ein parkplatzfreundlicheres Auto. Außer vielleicht dem Smart. Kein mühsames Rausquetschen aus dem Auto mehr in engen Parklücken, keine Dellen und Schrammen durch weit ausladende Türen.

Aber die Schiebetüren haben auch noch ein paar weitere positive Nebeneffekte. Auf den ersten Blick vielleicht ein Lifesyle-Auto für Singles und Kleinfamilien entpuppt sich der 1007 dank des breiten Einstiegs und der hohen Sitzposition schnell als seniorenfreundliches Alltagsauto. Bequemer Einstieg ohne viel Verrenkungen - es gibt Dinge, die hat man sich jenseits der 50 einfach verdient. Ein "Generationen-Auto" nennt das Peugeot. Der Einstieg nach hinten ist ebenfalls relativ bequem - Kids können sogar durchschlüpfen, ohne die Vordersitze umklappen zu müssen.

Schon mit geschlossenen Türen macht der 1007 einen pfiffigen Eindruck. Die weit in die Kotflügel hineingezogenen mandelförmigen Scheinwerfer-Augen in Klarglas, die Heckscheibe, die sich trapezförmig bis in die Flanken des Wagens verlängert, die mattsilberne Türschiene, die unter dem Heckfenster als Zierleiste einmal umläuft, die Dachreling und die dominanten Rückleuchten: Da schaut man doch gerne hin. Und: Der 1007 wird wieder Farbe in den silbernen Einheitsbrei auf unseren Straßen bringen.

Zu diese natürliche Buntheit des 1007 passt ein anderes Gimmick, das Peugeot sinnig Caméléo-Konzept getauft hat. Mit den 250 Euro teueren Caméléo-Kits kann man dem Innenraum des 1007 immer wieder mal ein neues Aussehen verpassen. Satt gesehen am leuchtenden Orange der Sitzfläche und Türverkleidung? Kein Problem: Einfach das Nabucco-Kit kaufen, binnen 15 Minuten und ohne Werkzeug Sitzbezüge, Lüftungs-Zierblenden, die Abdeckungen der Ablagefächer und die Stoffabdeckungen der Armaturentafel auswechseln - schon hat man zwar kein neues, aber ein neu wirkendes Auto um sich herum.

Viel Platz bestimmt neben solch pfiffigen Lösungen den Innenraum. Zwar ist der 1007 mit 3,73 Metern Länge ein kompaktes Auto - aber innen herrscht nirgends Enge. Außer vielleicht im - bei voller Bestuhlung etwas arg knappen - Gepäckräumchen. Das bringt es im Normalzustand gerade mal auf 178 Liter Stauraum. Und der muss auch noch über eine ziemlich hohe Ladekante bestückt werden. Aber wenn man mit mehr Gepäck als Passagieren unterwegs ist, lässt sich der Stauraum durch diverse Klapp-Arbeit bis auf 1048 Liter vergrößern. Das reicht im Extremfall für ein Surfbrett oder ein Fahrrad. Für den Tagesbedarf ist ohnehin eher der Platz vor dem Beifahrersitz gedacht. Der Sitz lässt sich weiter nach hinten schieben als der Fahrersitz. Und dann passt selbst eine Getränkekiste dort hinein - dank der Scheibetür und einer Einstiegshöhe von gerade einmal 40 Zentimetern auch mühelos zu bugsieren.

Angeboten wird der Peugeot 1007 zunächst mit drei Motoren. Der kleine 1,4-Liter Benziner schafft 54 kW/73 PS und ein maximales Drehmoment von 118 Nm bei 3.300/min. Angeboten wird er mit 5-Gang Schaltgetriebe oder 2-Tronic-Automatik. Der Automat braucht 16,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Peugeot bei 165 km/h. Mit Handschaltung schafft er den Spurt gut zwei Sekunden schneller. Der Verbrauch soll bei rund 6,5 Liter liegen. Die 1,6-Liter-Maschine gibt es nur mit Automatik. Sie beschleunigt den 1007 mit 80 kW/109 PS in 11,8 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 190 km/h Spitze. Der Verbrauch: 6,6 Liter. Bleibt noch der Diesel. Der 1,4-Liter HDi läuft ruhig auch bei höherem Tempo, hat 50 kW/68 PS und ein Drehmoment von 160 Nm bei 2000/min. Ihn gibt es nur mit Schaltgetriebe. Die Fahrwerte: 15,4 Sekunden aus dem Stand auf 100, 160 Spitze und ein Verbrauch von 4,7 Liter Diesel im Mix. Alle Motoren werden zum Verkaufsstart im September Euro-4 haben. Manko: Der Diesel kommt zumindest zunächst ohne serienmäßigen Partikelfilter.

Und wenn es wirklich mal nicht reicht: Die Sicherheitsausstattung sucht in dieser Klasse ihresgleichen. Sieben Airbags wachen über die Passagiere - inklusive eines eigenen Lenksäulen-Airbags für die Knie. Bevor der 1007 auf den Markt kommt, musste er schon durch den EuroNCAP-Crashtest. Das Ergebnis: Rekord mit allen möglichen fünf Sternen und 36 Punkten für die Insassensicherheit. Serienmäßig gibt es außerdem dynamische Stabilitätskontrolle (ESP) mit ABS, Antriebsschlupfregelung (ASR) und ein Notbremsassistent, der die Warnblinkanlage bei starker Verzögerung automatisch einschaltet.

Ab September soll der 1007 in drei Ausstattungslinien angeboten werden. Die Basisversion Filou ist dann ab 13.650 Euro erhältlich. Kein Billigauto - aber immer noch rund 1300 Euro preiswerter als ein vergleichbar ausgestatteter VW Polo - ohne Schiebetüren. Noch in diesem Jahr will Peugeot in Deutschland 8000 Exemplare des 1007 verkaufen - danach sollen es jährlich mindestens doppelt so viele sein.

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