Freitag, 6. Juli 2007

Ford Focus CC

Ford Focus CC - Ob der Ganzjahres-Focus mit dem Klappdach die Hege und Pflege nötig hat, wird sich erst erweisen. Ein erster Eindruck bei rund 400 Kilometern Probefahrt durch die Toskana legt eher den Gedanken nahe: Das wird ein Selbstläufer. Sieht man mal von den systembedingten Nickeligkeiten ab (weit in den Fahrgastraum gezogene Frontscheibe, fülliges Heck), so ist Ford mit dem Focus Coupé-Cabriolet insgesamt doch ein stimmiges Paket gelungen.

Das nervt aber allenfalls Cabrio-Puristen. Wer ideologiefrei einfach nur Spaß am offenen Fahren haben will, der wird sich daran wenig stören. Immerhin bekommt er für die paar Zentimeter Himmel weniger ein volltaugliches Ganzjahresauto. Und so mancher wird gar positiv vermerken, dass sich durch die längere Windschutz-Scheibe Verwirbelungen im Innenraum verringern. Auch das Problem mit dem Heck hat Ford ordentlich gelöst - indem man einfach die Not zur Tugend machte: Mit 534 Liter Laderaum bietet der Focus CC geschlossen acht Liter mehr(!) Stauraum als die Limousine.

Innen geht es gediegen zu. Die Materialien vermitteln einen hochwertigen und gut verarbeiteten Eindruck. Nur die Plastikabdeckung rund um (Sony-)Radio und Klimaanlage wirken eher billig. Der Einstieg ist auch bei geschlossenem Dach - na ja, nicht wirklich komfortabel. Aber akzeptabel. Und, hey, das hier ist ein Coupé. Auch, wenn Ford den Focus CC als 4-Sitzer anpreist: Die hinteren beiden Sitze sind nicht wirklich bequem. 2+2 wäre die ehrlichere Formel. Immerhin finden hinten gut und bequem Taschen und Kindersitze Platz.

Zum Start bietet Ford den Focus CC mit drei Motoren zur Wahl an - zwei Benziner und ein Diesel. Der 1,6-Liter-Benziner dürfte dabei eher als Alibi fungieren. Mit seinen 100 PS läßt sich der Focus CC zwar bewegen - aber nicht wirklich mit Fahrspaß. Besser unterwegs ist man mit einem der beiden 2,0-Liter-Motoren. Der 2,0-Liter-Duratec Benziner leistet 107 kW/145 PS. Zusammen mit der serienmäßigen 5-Gang-Handschaltung ist man damit flott unterwegs.

Noch besser hat und der CC mit dem Diesel gefallen. Seine Kennzahlen: 100 kW/136 PS und ein Drehmoment von 320 Nm bei 2000 U/min. Mit der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10,3 Sek. liegt der Diesel gleichauf mit dem 2,0-Benziner, in der Höchstgeschwindigkeit mit 205 km/h nur 3 km/h darunter. Dafür gibt sich der Diesel laut Ford mit einem Verbrauch von 5,9 Liter auf 100 km zufrieden (der Benziner braucht 7,5 Liter Super).

Kampfpreis

Wie erwartet punktet das Focus Coupé Cabriolet auch in Sachen Fahrwerk. Schon der normale Focus glänzt da mit guten Werten - der CC setzt noch einmal eins drauf und nutzt eine modifizierte Version des ST-Fahrwerkes. Modifiziert heißt: Sportlich straff, aber nicht Bandscheiben schädigend. Die Federung ist so abgestimmt, dass sie auch raue Straßen gelassen schluckt, ohne viel davon an die Passagiere weiter zu geben.

Insgesamt will Ford in Deutschland rund 7000 Stück pro Jahr verkaufen. Mit dazu verhelfen soll ein Kampfpreis: In der Basisversion liegt der Focus CC gut 600 Euro unter einem vergleichbaren Opel Astra TwinTop - und knapp 3000 Euro unter dem preiswertesten VW Eos.

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